Ausstellung "Peter Rosegger - original"
Zum Roseggerjahr 2013 zeigt die Steiermärkische Landesbibliothek wertvolle Unikate aus dem Nachlass des steirischen Dichters
- Beachten Sie bitte auch die Internet-Präsentation "Rosegger digital"
unter www.landesbibliothek.steiermark.at/rosegger
Die Ausstellung „Peter Rosegger Original" zeigt die frühen mit Feder und Tinte in „Kurrent" - einer alten Schreibschrift - handgeschriebenen und naiv gezeichneten Kalender und Zeichnungen , die in direktem Zusammenhang mit seiner Entscheidung stehen, nicht Maler sondern Schriftsteller zu werden. Sein Weg vom Bauernbuben und Schneidergesellen hin zum Handelsschüler in Graz wird aufgezeigt. Seine ersten Veröffentlichungen in der Tagespost bis zur Etablierung als anerkannter Dichter und als Herausgeber des "Heimgartens (1876-1910) sind Thema dieser Präsentation, die bisher unveröffentlichte Handschriften, Zeichnungen und Briefe sowie auch persönliche Gegenstände - wie etwa die original Lesebrille oder Roseggers Spazierstock zeigt.
Nachlass im Original
Die Steiermärkische Landesbibliothek besitzt den Nachlass Peter Roseggers. So stand die Idee, sich auf das „Original" zu konzentrieren, bereits zu Beginn der Ausstellungsplanung fest, da das Frühwerk nur zu einem geringen Teil verlegt wurde und der Öffentlichkeit kaum bekannt ist und kann parallel zur Ausstellung in digitaler Form über die Homepage der Steiermärkischen Landesbibliothek abgerufen werden. Diese handgeschriebenen Kalender sind mit zahlreichen Zeichnungen illustriert und zählen zu den wertvollsten Dokumenten der Landesbibliothek.
Journalist Rosegger
Briefe von ihm und an ihn sowie Photographien von Familie und Wegbegleitern sollen den Menschen hinter seinem Werk zeigen, sein "Netzwerk" dokumentieren. Der Dichter korrespondierte mit Berühmtheiten wie den Literaten Gottfried Keller, Heinrich Mann, Anastasius Grün, Leopold von Sacher-Masoch, Ludwig Anzengruber, Wilhelm Fischer, Karl May, den Autorinnen Marie Ebner-Eschenbach, Bertha von Suttner oder dem Komponisten Wilhelm Kienzl, dem Schauspieler Alexander Girardi und andere mehr. Den Abschluss wird sein journalistisches Hauptwerk, der "Heimgarten" (1876 -1910) bilden, in dem er auch einen öffentlichen Blog „Heimgärtners Tagebuch" führte und zu den verschiedensten Problemen seiner Zeit Stellung bezog.
Mutig griff er immer wieder tagesaktuelle Themen im Heimgarten auf und stand dadurch ständig unter scharfer Beobachtung der Zensur. Es gibt kaum ein Thema, das er nicht behandelte. Dadurch wurde und wird noch immer versucht, ihn in irgendein politisches Eck zu drängen, was nach genauer Recherche in seinen Dokumenten und Werken jedoch nicht möglich ist. In der NS-Zeit setzte man steirische Kultur mit nationalsozialistischer Kultur gleich und benutzte das Werk Peter Roseggers für Feiern, Gedenkjahre und Ehren-Namensgebungen und veröffentlichte Texte des Heimatdichters herausgerissen aus dem Kontext und interpretierte sie somit bewusst falsch.
Netzwerker Rosegger
Ehrendoktorate der Universitäten Graz, Wien und Heidelberg, die Ehrenmitgliedschaft der Londoner „Royal Society of Literature"sowie diverse Medaillen zeigen die Bedeutung des steirischen Volksdichters, der zahlreiche Lesereisen nach Deutschland, Holland, in die Schweiz und in die Kronländer unternahm und dessen Werk zu den auflagenstärksten seiner Zeit gehörte. Schulhefte, Zeugnisse, Rechenbücher und persönliche Gebrauchsgegenstände wie z.B. drei Brillen, zwei Spazierstöcke, ein Tintenfass, diverse Schreibfedern und Stiele, Briefbeschwerer runden das Bild des berühmten Steirers ab, dessen Werke in über 20 Sprachen übersetzt wurden und der 1913 für den Nobelpreis nominiert wurde.
Peter Roseggers Attraktivität für den Menschen von Heute besteht darin, dass er ein „Netzwerker" im modernen Sinne war, journalistisch an brennende Themen seiner Zeit heranging und dass er aufgeschlossen wie kritisch zugleich sich den Neuerungen seiner Zeit stellte.
Öffnungszeiten und Service
Für Schulklassen werden bis 28. Februar 2014 Führungen angeboten (Anfragen: landesbibliothek@stmk.gv.at bzw. Tel.: (0316) 877-4600, Fr. Krois).
Steiermärkische Landesbibliothek, Kalchberggasse 2 / Joanneumsviertel, 8010 Graz
Ausstellung verlängert bis Ende Februar 2014
jeweils Montag bis Freitag 9 Uhr bis 17 Uhr (in den Schulferien bis 13 Uhr)
Eintritt frei (wie in der gesamten Landesbibliothek)
HINWEIS: Die Ausstellung ist auch während Abendveranstaltungen in der Landesbibliothek (Lesungen, Buchpräsentationen) geöffnet, eine Übersicht finden Sie unter