Wie aus Marburgern „Slowenen“ und „Deutsche“ wurden
Buchpräsentation mit Karin Almasy
Kalchberggasse 2 / Joanneumsviertel
8010 Graz
Ansprechperson: Frau Krois
Tel: (0316) 877-4600
E-Mail: lb-veranstaltung@stmk.gv.at
Web: http://www.landesbibliothek.steiermark.at/
Ansprechperson: Magª Elisabeth Arlt
E-Mail: elisabeth.arlt@pavelhaus.at
Web: http://www.pavelhaus.at/
Der Artikel-VII-Kulturverein - Pavelhaus lädt herzlich zur Buchpräsentation von
Karin Almasy "Wie aus Marburgern 'Slowenen' und 'Deutsche' wurden".
Ein Beispiel zur beginnenden nationalen Differenzierung in Zentraleuropa
zwischen 1848 und 1861.
Einleitende Worte:
Magª Elisabeth Arlt, Pavelhaus/ Pavlova hiša
Karin Almasy (*1985, Klagenfurt) ist Historikerin und Übersetzerin. Studienabschlüsse Übersetzen (2009) und Geschichte des Südöstlichen Europa (2013). Derzeit arbeitet sie als Studienassistentin am Institut für Theoretische und Angewandte Translationswissenschaft der Karl-Franzens-Universität Graz an ihrer Dissertation.
Die vorliegende Arbeit versucht für das regionale Beispiel der Stadt Marburg/Maribor - eine einst „deutsche Insel inmitten der Slavenwelt" - die zarten Beginne der nationalen Differenzierung und die Entstehung nationaler Identifikationskategorien für den frühen Zeitraum zwischen 1848 und 1861 nachzuzeichnen. Während die letzten Jahrzehnte der Habsburger Monarchie stark von der so genannten ‚Nationalitätenfrage‘ geprägt sind, tritt nationales Gedankengut im Revolutionsjahr 1848 überhaupt erstmals in Erscheinung und scheint im Zeitalter des Neoabsolutismus scheinbar keine wesentliche Rolle zu spielen. Weder gibt es bereits verfestigte nationale Identifikationskategorien eines Slowenen- und eines Deutschtums, noch stehen sie sich unversöhnlich gegenüber. Slowenisches Nationalbewusstsein und die slowenische Nationalbewegung stecken erst in ihren Kinderschuhen und es gibt noch keine deutschnationalistische Agitation. Die regionale steirische Identität bietet (noch) genügend Kohäsionskraft für ein friedliches und freundschaftliches Miteinander. Quellengestützt durch Archivmaterial, Erinnerungsliteratur und Printmedien zeigt Karin Almasy exemplarisch anhand der Entwicklungen im Städtchen Marburg/Maribor, dass es sich bei der oft vernachlässigten und in dunklen Farben gemalten Ära des Neoabsolutismus um eine entscheidende erste Entwicklungsphase für die slowenische National- und Sprachentwicklung handelte, in der sich die erste Generation einer national denkenden gebildeten - und nicht mehr ausschließlich geistlichen - Elite formierte und entscheidende Emanzipationsprozesse ihren Anfang nahmen.